Projekte
VORBILDER – Erfolgsgeschichten des Ankommens
In Kooperation mit der Georg-August-Universität Göttingen führt das Mehrgenerationenhaus Burgdorf das Projekt „Vorbilder“ durch.
Zunächst wurde ein Leitfaden von den Studenten in ihrem Seminarfach „Geflüchtete in Burgdorf“ erarbeitet und mit ersten Probanden aus Burgdorf an der Universität getestet. Als nächstes wurden 120 Personen im BMGH eingeladen und von 16 Studenten der Fakultät Sozialwissenschaften über ihren Lebensweg in Deutschland interviewt. An vier Wochenenden wurden Interviewtermine vergeben. Diese intensiven Gespräche hinterließen sowohl bei den Studenten als auch bei den Teilnehmenden einen starken Eindruck. Während die Studenten an Lebenserfahrung und persönlicher Begegnung bereichert wurden, erhielten die Teilnehmer ein intensives Feedback auf ihren Lebensweg und Erfolg in Deutschland.
Viele Gespräche und Kontakte konnten vor und nach den Interviews gepflegt werden und alle wurden gut versorgt mit kurdischen, afghanischen, pakistanischen und arabischen Speisen. Während manche Menschen auch heute häufig die Beratung und regelmäßig die Sprachkurse aufsuchen sind es vor allem die Erfolgreichen, die schon stark in ihrem Lebensalltag eingebunden sind. So war es eine gute Gelegenheit sich Wiederzusehen zwischen Teilnehmenden, Mitarbeitern, Dozenten und Ehrenamtlichen um den Austausch zu pflegen.
In der zweiten Projektphase werden die Studenten unter Anleitung von Herrn Prof. Dr. Alexander Nagel die Interviews transkribieren und qualitativ auswerten. Anschließend werden das BMGH und die Studenten eine Ausstellung und Öffentlichkeitsarbeit vorbereiten.
Die Ergebnisse werden in der zweiten Jahreshälfte in Burgdorf, Hannover und Göttingen zu sehen und zu hören sein.
Kulturelles Lernen
Die Präsidentin der EU-Kommission, Frau Dr. Ursula von der Leyen hat sich am Freitag, den 24.1.2020 die Zeit genommen in ihrer Heimatstadt Burgdorf Gespräche zu führen.
Im Jahr 2004 hatte sie das Programm Mehrgenerationenhäuser in Niedersachsen ins Leben gerufen und 2008 auf Bundesebene etabliert. Im Jahr 2012 wurde sie Patin vom neu gegründeten Verein Mehrgenerationenhaus Burgdorf e.V. (BMGH).
Das BMGH wirkt in Burgdorf vor allem im Bereich der Integration von Migranten. Neben den Sprachkursen für Erwachsene und der muttersprachlichen Beratung für Migranten sind die Projekte „Vorbilder“ in Kooperation mit der Georg-August-Universität Göttingen und das Projekt „Demokratie – Teilhabe durch kulturelle Bildung“ in Kooperation mit dem Gymnasium Burgdorf die aktuellen Programmschwerpunkte. In diesem Zusammenhang durften zwei Schüler ein persönliches Interview mit Frau von der Leyen zum Thema „Kulturelles Lernen“ führen.
Es wurde erörtert wie sehr kulturelles Wirken auf die Chance wirkt, eine Heimat zu finden. Durch ein gutes Miteinander kann Teilhabe, Bildung und ein Zusammenwachsen gelingen. In Anerkennung dieser Diskussion hat Frau von der Leyen später am Abend mit dem Interkulturellen Chor des IGS und Gymnasiums, der den kulturellen Rahmen des CDU-Empfanges gegeben hat, gemeinsam mitgesungen.
Laptops für Burgdorfer Schüler*innen
Bereits im April des Jahres hatte das Mehrgenerationenhaus Burgdorf durch schnelles und koordiniertes Handeln den Unterricht in den Burgdorfer Schulen unterstützt. Im ersten Lockdown mussten alle Schulen schließen und der Stand der Digitalisierung in den Schulen sowie die mangelnde Ausstattung einiger Schüler und Schülerinnen zu Hause wurde deutlich. Das BMGH hat im Mai 37 Laptops gekauft und diese an bedürftige Familien verteilt. Dadurch wurden 96 Schulkinder erreicht. Finanziert hat der Verein die Aktion bislang durch Eigenmittel und private Spenden.
Welche weiteren Schüler und Schülerinnen sind auf eine soziale Unterstützung bei der Ausstattung für zu Hause angewiesen? Diese Abfrage in der Schülerschaft startet bald in der RBGS, das Gymnasium hat sie aktuell abgeschlossen. „Jetzt gilt es wieder sofort zu handeln“ sagt Ursula Wieker, Koordinatorin vom BMGH. 50 weitere Laptops hat der Verein gekauft und unterstützt jetzt die Familien, die sich im Gymnasium gemeldet haben. „Wir stellen sicher, dass alle Burgdorfer Kinder im Sek I Bereich ein Endgerät haben können und es nicht von der ökonomischen Situation zu Hause abhängig ist, wer am digitalen Unterricht teilhaben kann.“ Die Regierung bietet aktuell Förderprogramme für die Ausstattung zu Hause an, die die Schulausstattung aus dem Digitalpakt sinnvoll ergänzen und finanzieren soll. Das BMGH hofft auf eine Refinanzierung der nun ausgeteilten Geräte sobald die Stadt als Schulträger diese Anträge gestellt hat und die Mittel eingegangen sind. Das BMGH als Verein handelt jetzt, denn solange können die Kinder nicht warten. Digitale Unterricht ist bereits heute eine tägliche Tatsache. Ergänzt wird die Ausleihe durch eine Einweisung in das Gerät und einen PC Führerschein, den es zu bestehen gilt. Hier müssen die SuS nachweisen, dass sie mit dem Schulnetzwerk I Serv umgehen können, sich sicher einloggen, Dateien erstellen, speichern und hochladen und versenden können. Die zielgerechte Nutzung der Laptops sowie die Teilnahme am Homeschooling wird dadurch sichergestellt.