Alle Eltern in Niedersachsen stehen vor einer großen Herausforderung, wenn sie am Ende der Grundschulzeit die weitere Schullaufbahn ihrer Kinder entscheiden müssen.
Umso schwerer fällt die Entscheidung, wenn Eltern selber keine Erfahrung mit unserem Schulsystem haben. Migrantenkinder werden erst nach 2 Jahren Anwesenheit in Deutschland benotet. Doch was wollen die Kommentare in den Zeugnissen ausdrücken und wie sind sie zu gewichten, wenn es noch keine Noten als Entscheidungsgrundlage gibt. Wer erst 6 Monate im Land ist, muss anders gesehen werden als Kinder die bereits drei Jahre hier sind oder hier geboren sind.
Genau da springt das Mehrgenerationenhaus mit seiner Arbeit den Eltern zur Seite. Begleitet von Sprachhelfern und mit Vertretern der Grundschule, der IGS und des Gymnasiums werden den 22 betroffenen Familien aus diesem Jahr die Entscheidungskriterien verdeutlicht. Was kann ich aus dem Sozialverhalten meiner Kinder schließen und wie sind die Bemerkungen zum Arbeitsverhalten zu deuten.
„Ist es sicher, dass meinem Kind jeder Weg offensteht? Welche Unterstützung kann mein Kind haben?“ fragen die Eltern. Das BMGH erklärt die Möglichkeiten der BuT-Lernförderung und übersetzt die Bedingungen in die Muttersprachen der Eltern. Die Schulvertreter stellen ergänzend ihre spezifischen Unterstützungsangebote dar. Viele Eltern nutzen in diesem Kreis die Chance ihre eigenen Fragen zu stellen und werden so zur Mitwirkung an den Schulen ermutigt. Der Merkzettel mit den Formulierungen in deutschen Zeugnissen wird eifrig studiert und kommt sowohl im Anschluss des Vortrages als auch in den nächsten Tagen zum Einsatz.
Kompetente Schuleltern zu werden ist eine große Herausforderung in einem fremden Land. Die Kinder brauchen das Zusammenwirken von allen Beteiligten damit Chancen und Herausforderungen im richtigen Maß entschieden werden.